Hier nun der versprochene Bericht über das erste Brandungsangeln 2010 und Janosch sein erstes Mal anne Küste.
Ursprünglich wollten wir uns am Mittwoch um 12.00 Uhr bei mir treffen und dann ganz gemächlich Richtung Heiligenhafen starten, um uns mit Ködern und den üblichen Kleinkram einzudecken.................Na ja um 10.30 Uhr klingelte es und der junge Mann stand mit Mudders vor der Tür.......Er sei halt etwas aufgeregt, hat die Nacht kaum geschlafen und wollte einfach nicht mehr warten........Katja(meine Schwägerin) und ich konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen und ich wusste ja nur zu gut, wie es in dem Jungen aussehen musste....geht es mir doch manchmal auch heute noch so

Also schon um 11.00 Uhr los und beim Umladen seiner Ausrüstung dann meine fragenden Blicke.....ääääähhhhh ist das alles, was du mit hast ?????
Eine Angeltasche und ein Beutel mit warmer Kleidung, aber wir hatten doch besprochen, was du alles einpacken solltest und dir sogar eine Liste gemacht, damit du nichts vergisst........aufgeregt halt, Liste verdaddelt und sich einfach an nichts mehr erinnern können......er wollte einfach nur los.
Nicht mal an Essen und Trinken hatte der Arme gedacht......Oh das kenne ich nur zu gut, dachte ich und musste wieder lachen.
Also ab zum nächsten Supermarkt, mit Proviant eingedeckt und dann ging es endlich los.
Die nächsten 2 Stunden waren nicht langweilig, weil Janosch mich mit Fragen geradezu bombardierte, aber ich habe sie alle gewissenhaft beantwortet und dann waren wir schon beim Angelladen. Wattis, Mottis Vorfächer, Bleie, Kopflampe für Janosch und noch ein bisschen Kleinkram und endlich ging es Richtung Großenbrode.
Dort angekommen erst mal durchs Fernglas linsen und YES, kein Angler auf der Mole. Also gesammtes Gerödel ausladen, Trolly beladen und dann losmarschiert, immer wieder frage ich mich, warum soviel Geschirr



Nach einer 1/2 Stunde waren wir endlich am Molenkopf angekommen, es war 14.00 Uhr, die Sonne schien in Strömen, die Ostsee war wie ein Ententeich und wir hatten auf den ersten Blick auch null Strömung.....was soll da noch schiefgehen........dachte ich so.
Ich überließ Janosch den linken Platz Richtung Ostsee und baute mein Geschirr zusammen, diesmal keine Brandungs- sondern Feederruten.
Nach einer halben Stunde bekam ich den ersten Biß, konnte diesen aber leider nicht verwerten, sah aber aus dem Augenwinkel, wie Janosch zu seiner Rute sprang, die auf dem Weg in die Ostsee war und nach einigen spannenden Minuten mit heftig sirrender Bremse konnte ich seine erste Platte keschern und staunte nicht schlecht.......eine Scholle von 43 cm lag vor ihm im Sand und ein grinsen huschte über sein Gesicht


Ich war baff, damit hatte ich nun gar nicht gerechnet, aber gefreut hab ich mich trotzdem für den Jungen. Sein erster Plattfisch und dann gleich sonne Granate.
10 Minuten später fast das gleich Bild. Ich versemmelte einen Biss (nie wieder Mono) und Janosch pumpt den nächsten Fisch. Wieder eine Scholle
diesmal 42 cm......ich war noch baffer als vorher, digges Petri an den Jungen und es war noch nicht die letzte.

In der Zwischenzeit gesellte sich ein weiterer Angler zu uns und im respekvollem Abstand von 30 Meter lies er sich nieder, bis dahin alles perfekt.
Der Kollege kam kurz zu uns, ein kleiner Plausch ein herzliches Petri an Janosch und dann ging er zurück an seinen Platz um zu fischen.
Janosch fing derweil seine dritte Platte, Scholle 38 cm und so langsam kam ich ins grübeln, denn ich hatte noch keine Flosse gesehen, nur einige Bisse an der Rute mit monofiler, aber keine wollte hängen bleiben.
Immer mehr Angler kamen nun auf die Mole und reihten sich nach rechts ein und dann passierte etwas, was mir ein bißchen die gute Laune verdarb und ich hoffte nur das der restliche Abend weiterhin so friedlich und entspannt verlief wie bisher

Ein ganzer Familienclan Osteuropäischer Herkunft nahm genau zwischen uns und unserem Nachbarn die verbleibenden 30 Meter in Beschlag. 4 Männer 3 Frauen und 4 Kinder mit 4 Schubkarren Gerödel...........Na dann mal auf gute Nachbarschaft.
Das schließe ich jetzt aber mal hier ab, weil es eh zu nichts führt und ich mich eigentlich nur mit Janosch und seinem ersten Brandungsangeln beschäftigen möchte

Dann war es erst einmal mit den Bissen und wir probierten so einige Dinge aus. Janosch mit der Spinnrute und ich mit der Fliege, aber es tat sich garnix mehr, also warten bis es dunkel wird und es sollte ein Feuerwerk stattfinden was wir beide wohl so schnell nicht vergessen werden.
In der Zeit von 19.00 bis 22.00 Uhr kamen wir aus dem laufen gar nicht mehr heraus, kaum waren die Köder im Wasser wurden sie schon heftig attackiert und wir fingen Dorsch auf Dorsch. leider waren die meisten untermassig , aber da wir sehr schnell reagierten, konnten wir fast alle unbeschadet zurücksetzen.
Dann war der Spuk auf einmal vorbei und wir bemerkten jetzt erst, das wir dort immer noch in Jeans und Hemd standen und spürten, wie die Kälte langsam die Beine hochkroch.
Also, warm anziehen und etwas essen, denn dafür hatten wir keine Zeit.
Gegen 23.00 Uhr fing es plötzlich wieder an alle 4 Ruten gleichzeitig krumm und die nächste Stunde war wieder sehr hektisch.
Um 00.30 Uhr habe ich dann Janosch zum einpacken genötigt, womit er natürlich erst mal nicht einverstanden war, aber sr ließ sich doch überzeugen. Schließlich hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt 54 Dorsche gefangen, davon 11 Gute zwischen 42 und 54 cm und irgendwann ist auch mal gut, zumal wir noch den Rückweg zum Auto und die Heimfahrt vor uns hatten.
Kurz nach 01.00 fuhren wir dann Richtung Heimat und obwohl ich den Jungen gebeten hatte mich zu unterhalten, schlief er schon noch wenigen 100 Metern tief und fest und wachte erst vor unsrer Haustür auf.
Es war ein toller Tag bei allerbestem Wetter und äußeren Bedingungen und ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Mal
Ach übrigends, die Dorsche hatten fast alle das gleich Mass so um und bei
35- 37 cm und die nächste Saison können wir uns wohl auf einiges gefasst machen, denn dann haben die alle locker den halben Meter erreicht.
Lieben Gruß
Janosch und Wolfgang